Zum Beginn der zwanziger Jahre des 21. Jahrhunderts richtet das Seminar den Blick auf die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts, die als Goldene Zwanziger zum Sinnbild künstlerischer Avantgarde wurden. Vor dem Hintergrund dieses ‚Jubiläums‘ versteht sich das Seminar zum einen als Einführung in die Geschichte und Theorie der künstlerischen Avantgarde am Beispiel der Kunst und visuellen Kultur der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Anhand ausgewählter Werke werden verschieden künstlerische Medien und Gattungen vorgestellt: Von den politisch geprägten Werken von KünstlerInnen wie Hanna Höch oder George Grosz, über medienkünstlerische und filmischen Positionen Laszlo Moholy Nagys, Lotte Reinigers oder Walter Ruttmanns, hin zu institutionellen Neuanfängen wie dem Bauhaus oder politischen Gruppierungen wie der Novembergruppe – um nur einige zu nennen. Dabei soll zum anderen kritisch diskutiert werden, auf welche Weise das Konzept der Avantgarde auch esoterische, koloniale/ kolonialrevisionistische oder genderkritische Züge trug – und mithin ‚Avantgarde‘ in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts bisweilen konservative Aspekte aufweisen konnte oder sich progressiv gegen diese Strömungen stellte.